wurden von den gleichen Gebern wie zwei Jahre zuvor noch einmal weitere Mittel für den Bau von Notkirchen gestiftet und eine zweite Serie von diesmal kleineren Bauten begonnen. Diesmal ging man mehr rational vor, so dass zu den 48 Notkirchen und 19 Gemeindezentren nochmals 33
hinzukamen.
Während die Notkirchen in allen 4 Zonen Deutschlands gebaut wurden, umfasst das Werkverzeichnis von Otto Bartning jetzt nur noch Orte in Westdeutschland. Aus Gründen, die noch unerforscht sind, sehr wahrscheinlich aber mit der damals noch nicht verfestigten deutschen Teilung und inoffiziellen Initiativen einzelner Gemeindeverantwortlicher zu tun hatten, wurden jedoch mindestens 8 weitere Diasporakapellen in Ostdeutschland errichtet.
Eine davon war die Cyriakkapelle.
Interessant ist, dass für einen Teil aller Notkirchen von Rostock bis nach Lodenau/Neiße die Oberbauleitung in den Händen des Erfurter Architekten Jakob Wassum aus der Schillerstr. 45 lag, der als Beauftragter des Hilfswerks für den Notkirchenbau in der Ostzone fungierte. Überlieferter Schriftverkehr beweist, dass er trotz der schwierigen Materialsituation sehr akribisch auf eine ordnungsgemäße Realisierung des Bartningschen Entwurfs achtete. Aus Thüringen stammten auch die tragende Giebelbinder-/ Dachkonstruktion, die Türen und die verglasten Fenster, die von der Firma Hermann Röhr und Sohn, Fritz-Büchner-Str. 13 in Erfurt gefertigt wurden.
Grundidee der Planung war eine aus Holz vorgefertigte, selbsttragende zeltförmige Konstruktion, die von drei massiven Umfassungswänden umbaut war. Der Aufbau der Kirchengebäude, insbesondere die Herstellung der Fundamente, sollte überwiegend in Eigenleistung der Gemeindemitglieder geschehen. Selbst die Errichtung der Holzkonstruktion war so konzipiert, dass kein Kran notwendig war.
Die örtlichen Arbeiten (Erdaushub und Fundament) wurden mit 6. - 8.000 DM veranschlagt, der gesamte Aufbau mit Dach, Deckung, Blechnerarbeiten, Kreuz, Innenwänden, Decke, Fußböden und erprobten Isolierungen, einschließlich Montage kostete 17.690 DM. Türen, Fenster, elektrische Installation bis hin zu allem Zubehör von Liedtafel bis Blitzableiter konnten aus dem Katalog mitbestellt werden.
An dieser Stelle wurde bereits 2002 die Frage in den Raum gestellt, ob ein gemeinsames Forum, ein "Netz" der Eigner und Nutzer der Diasporakapellen an den verschiedenen Orten Deutschlands zum Zweck des partnerschaftlichen Austauschs über die Erfahrungen, die man mit diesem besonderen Gebäude macht, hilfreich, sinnvoll und wünschenswert sein könnte.
!! Meinungen hierzu sind weiterhin willkommen !!
Schreiben Sie an cyriak[at]gmx.de oder nutzen Sie eine der Adressen unter Kontakt!
Typ „Diasporakapelle" im II. Hilfsprogramm (Liste nach Immo Wittig 2009):
Abrisse:
nach dem Werkverzeichnis, jedoch nicht realisiert:
Sutthausen (Osnabrück)
nicht im Werkverzeichnis von Bredow/Lerch: